Kleiner Pieks als Hoffnung fürs Leben

kleiner_pieks_fuers_lebenAnnaberg (fp). Um Leukämiekranken besser helfen zu können, findet am 2. April im Erzgebirgsklinikum Annaberg eine öffentliche Aktion zum Gewinnen neuer Stammzellspender statt.

Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie - darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Viele benötigen zum Überleben eine Stammzellspende, jedoch findet noch immer jeder fünfte Patient keinen passenden Spender. Deshalb organisiert die Onkologische Abteilung des Erzgebirgsklinikums Annaberg mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) unter der Schirmherrschaft von Landrat Frank Vogel diese Aktion. Sie findet von 13 bis 17 Uhr in der Sporthalle des Klinikums statt.

Fünf Milliliter Blut aus der Vene

Jedem Teilnehmer werden dort fünf Milliliter Blut aus der Armvene entnommen. Dieses wird anschließend in einem Labor typisiert: Dabei werden zehn Gewebemerkmale bestimmt. Stimmen mindestens acht zwischen Patient und Spender überein, können dessen Stammzellen Leben retten. Die Befunde gehen anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender Register in Ulm, wo sie dann für Anfragen aus dem In- und Ausland zur Verfügung stehen.

Ronny Frey Arzt am Erzgebirgsklinikum
"Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren, der mindestens 50 Kilogramm wiegt, kann teilnehmen", sagt Ronny Frey, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie am Annaberger Haus, unter dessen Federführung die Aktion läuft. Ausschlussgründe seien unter anderem schwere Erkrankungen des Herzens und der Lunge, Krebs, Hepatitis B, C oder D und andere chronische Krankheiten wie Diabetes und Rheuma.

Der Mediziner erklärt, wie wichtig es ist, dass sich möglichst viele an der Aktion beteiligen: "Es ist äußerst selten, dass die Gewebemerkmale zweier Menschen übereinstimmen. Bei häufigen Merkmalskombinationen kann ein Spender unter 20.000 gefunden werden. Bei seltenen Merkmalen findet sich eventuell unter mehreren Millionen keiner. "

Ronny Frey schätzt ein, dass eine Chemotherapie etwa der Hälfte der Leukämiekranken hilft. Für die anderen bliebe eine Stammzellspende die einzige Chance: "Das alte Blutsystem des Patienten muss medikamentös zerstört werden. Per Infusion erhält er die gespendeten Zellen, die anwachsen und sein neues System bilden."

Neuer Anfang für zwei Patienten

Was sich hier so medizinisch ab- strakt liest, bedeutet menschliche Schicksale. Ronny Frey erinnert sich an die beiden akut an Leukämie erkrankten Patienten im vorigen Jahr im Klinikum, die später in Dresden eine Stammzellspende erhielten. "Als diese die Mitteilung bekamen, dass Spender für sie gefunden wurden, waren sie überglücklich und wir mit ihnen. Da ging ganz einfach die Sonne auf. Zwar lag noch ein langer Weg vor ihnen, doch ein Anfang war gemacht." Um eine solche Hoffnung nicht wieder nehmen zu müssen, bittet der Arzt, dass zur Aktion nur Menschen kommen, die im Ernstfall wirklich zur Verfügung stehen wollen.

Die hohen Kosten - eine Typisierung durch die DKMS kostet 50 Euro - müssen durch Spenden gedeckt werden. Laut Ronny Frey wurden Sponsorenbriefe an Unternehmen und Praxen in der Kreisstadt und Umgebung verschickt. Auch am Aktionstag sind Spenden willkommen.

Die Aktion zur Gewinnung neuer Stammzellspender für Leukämiekranke findet am Samstag, 2. April, von 13 bis 17 Uhr in der Sporthalle des Erzgebirgsklinikums Annaberg, Chemnitzer Straße 15 in Annaberg-Buchholz statt. Das DKMS-Spenden-konto: Kreissparkasse Tübingen, Konto 225 556, BLZ 640 500 20, Verwendungszweck AAD 001.

Quelle: FreiePresse vom 01.04.2011

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